Aus dem Kurs: Fair Führen – Inclusive Leadership im Unternehmen fördern

Warum sich Vielfalt rechnet

Der Business Case für Diversity Inclusion, für Vielfalt und Chancengleichheit, ist längst klar belegt. Seit mehr als einer Dekade zeigt Studium, Studie, dass vielfältige Unternehmen mehr Erfolg haben, dass sie schneller wachsen, profitabler sind und auch an der Börse eine bessere Performance hinlegen. Das liegt nicht nur daran, dass mögliche Bewerberinnen und Bewerber inzwischen schlicht erwarten, dass Arbeitgeber das Thema auf der Uhr haben. Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass sich positiv auf das … Engagement, auf die Bindung an das Unternehmen auswirkt, wenn Vorgesetzten das Thema wichtig ist. Das bringt Beschäftigte dazu, sich richtig reinzuhängen und die oft zitierte Extrameile zu gehen. Gleichzeitig haben Unternehmen mit vielfältigen Führungsteams mehr marktfähige Ideen und erzielen einen größeren Umsatzanteil mit neuen Produkten. Das liegt zum einen daran, dass sie besser darin sind, neue Märkte zu erschließen. Wenn mindestens ein Teammitglied wichtige Merkmale mit der Zielgruppe teilt, gelingt es häufiger, relevante Produkte zu entwickeln. Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit, ein Problem und mögliche Lösungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Denn unser Geschlecht, unsere Hautfarbe, ob wir einen Rollstuhl benutzen oder begeisterte Marathonläufer sind, all das beeinflusst die Erfahrungen, die wir machen, und damit unsere Sicht auf die Welt. Aber es sind nicht nur die verschiedenen Perspektiven, die neuen Sichtweisen, die jemand einbringt, der anders ist. In bunten Teams liefern alle bessere Ergebnisse, weil sich die Mitglieder gegenseitig stärker herausfordern. Das hilft, Gruppendenken zu vermeiden. Eine Untersuchung im Investment Banking hat das eindrucksvoll demonstriert. Da wurden die Ergebnisse von Teams, die ausschließlich aus weißen Mitgliedern bestanden, mit denen von heterogenen Teams verglichen. Dabei zeigte sich, dass bei rein weißen Teams häufiger zu Preisblasen kam. Der Grund: In den heterogenen Teams wurden Entscheidungen nicht einfach übernommen, sondern kritisch hinterfragt. In den homogenen Teams haben sich Mitglieder dagegen blind vertraut, auch bei Fehleinschätzungen. Die Qualität der Voraussagen war dadurch deutlich schlechter. Ein ganz menschlicher Aspekt spielt eine zusätzliche Rolle. Das Credit Suisse Research Institute hat festgestellt, dass sich Menschen besser vorbereiten, wenn Teams bunt sind, weil es ihnen peinlicher ist, sich vor Menschen zu blamieren, die anders sind als sie selbst.

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