Aus dem Kurs: Lightroom und Photoshop: Workflow

Objektivkorrekturen in Lightroom

Nicht nur für Architekturaufnahmen ist es wesentlich, dass Sie neben Ihren Grundkorrekturen auch objektivbedingte Fehler ausschließen. Zu den ersten Schritten einer Korrektur gehört deshalb ein Blick in die Objektivkorrekturen und hier können Sie die sogenannten Profilkorrekturen aktivieren. Diese Profilkorrekturen analysieren das Bild und lesen aus den EXIF-Daten das verwendete Objektiv aus. Hierbei werden alle gängigen Objektive erkannt und automatisch mit einem Korrekturprofil versehen. Wir können uns das anschauen, ich aktiviere das mal. Und wir sehen, dass hier zwei Sachen passieren. Es gibt einmal eine Entzerrung, d.h., die objektivbedingte Verzerrung zum Rand wird ausgeglichen und außerdem wird noch die Vignettierung zum Rand ausgeglichen. Sie können es übrigens auch individuell steuern. Wenn Sie bevorzug weitwinklige Aufnahmen mit dynamischen Himmeln fotografieren, dann wollen Sie wahrscheinlich nicht, dass die Vignettierung auch ausgeglichen wird, weil der Himmel dunkel natürlich dramatischer aussieht. Dann können Sie im unteren Bereich sagen, dass diese Vignettierung nicht zu 100 % korrigiert werden soll, sondern nur zu einem gewissen Teil. In den meisten Fällen empfiehlt es sich auch, die chromatische Aberration standardmäßig zu entfernen. Eine chromatische Aberration ist ein Farbfehler, der sich an Kontrastkanten durch grünliche oder violette Linien zeigt. Diesen sehen Sie auf den ersten Blick nicht, aber wenn Sie sich etwas an das Bild ranzoomen. Ich mache das mal noch ein bisschen mehr, dann sieht man solche Farbfehler schon sehr deutlich, also immer da, wo der Kontrast sehr stark ist und wo vielleicht das Licht auch ein bisschen überblendet. Mit der chromatischen Aberration werden solche Farbfehler automatisch gefunden und auch ausgeglichen. Diese beiden Korrekturen gehören also in den Workflow ganz an den Anfang und um das sicherzustellen, haben Sie die Möglichkeit, dieses als Standardkorrektur für Ihre Aufnahmen festzulegen. Dazu speichern Sie als Erstes mal eine Vorgabe. Diese Vorgabe sollte jetzt nur die Korrektur beinhalten, die ich eben gemacht habe, d.h., ich sage zunächst, ich möchte nichts auswählen. Und dann möchte ich nur die Objektivkorrekturen in diese Vorgabe speichern. Dazu gehören sowohl die Profilkorrekturen als auch deren Variante in der Vignettierung als auch die chromatische Aberration. Ich nenne das einfach mal Objektivkorrekturen, werde das in meiner Gruppe Standards speichern und kann dann, anstatt diese Korrektur wirklich jedem Bild individuell zuweisen zu müssen, hier wäre sie, stattdessen habe ich auch die Möglichkeit, dieses als Standard zu definieren. Und das mache ich in den Voreinstellungen, die Sie in Lightroom Classic auf dem Mac unter dem Lightroom Classic-Menü und auf dem PC unter dem Bearbeiten-Menü finden. Hier können Sie im Bereich "Vorgaben" einen Standard auch für alle zu importierenden Bilder festlegen. Sie können hier direkt aus all Ihren Vorgaben Ihre Mastervorgabe wählen und diese Mastervorgabe wird jetzt bei jedem Import als sogenannter RAW-Standard schon angewendet, ohne dass Sie selber noch diese Entwicklungsschritte durchführen müssen. Damit sind Sie also schon am Anfang des Workflows sehr sicher, dass Sie keine objektivbedingten Abbildungsfehler mehr manuell korrigieren müssen.

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